Zentraler Unterrichtsgegenstand des Unterrichtbesuches ist das türkische Märchen „Der Fisch mit dem goldenen Bart“. Die Lernenden beschreiben, nach einer knappen Darlegung ihrer Vorstellungen zum Thema Freundschaft (FLZ 1) und unter Rückgriff auf das Märchen, eines der ersten grundsätzlichen Themen in literarischen Texten – die Freundschaft. Davon ausgehend stellen sie eine Beziehung zwischen dem Text und dem übergeordneten Thema Freundschaft her (FLZ 3). Die Schülerinnen und Schüler entwickeln in diesem Zusammenhang ein Bewusstsein dafür, was Freundschaft bedeuten und wie sie sich äußern kann. Sie erkennen, dass es sich in dem Märchen um eine besondere Ausprägung der Freundschaft handelt, da der Fisch mit dem goldenen Bart bereit ist, etwas Existenzielles/etwas, das ihn auszeichnet selbstlos hergibt sowie sein eigenes Leben riskiert (FLZ 4). Durch das Füllen einer Leerstelle mittels einer Schreibaufgabe werden die Lernenden bereits zum kritischen Hinterfragen von Grenzen der Freundschaft angeregt (FLZ 5). In einem abschließenden Unterrichtsgespräch nehmen die Schülerinnen und Schüler kritisch Stellung zu den Grenzen von Freundschaft, indem sie diskutieren, inwiefern Risikobereitschaft, das Riskieren des eigenen Lebens, die Selbstaufgabe oder die Veränderung der eigenen Persönlichkeit zu einer (innigen) Freundschaft dazugehören sollen und müssen (FLZ 6). Die Lernenden erleben dementsprechend die Verbindung von Literatur und ihrem eigenen Leben, indem sie Entwicklungen und Entscheidungen aus ihrer persönlichen Sicht darstellen und kommentieren. Gegebenenfalls überprüfen sie ihre eigenen Positionen und überdenken diese.

Die Stunde kann sowohl mit interaktiver Tafel als auch mit OHP-Folien erfolgen. Hierzu müssen das Einstiegsmaterial sowie die Arbeitsblätter (vor allem aber der Märchentext) auf eine OHP-Folie gedruckt werden. Theoretisch kann der Einstieg „Freundschaft bedeutet für mich…“ aber auch an die Tafel geschrieben werden, sodass gar keine Technik gebraucht wird.